Die Königsallee ist Düsseldorfs Premium-Einkaufsstraße – ein hochfrequentierter öffentlicher Raum mit hohen Erwartungen, in dem sowohl die Oberflächenqualität als auch die Leistungsfähigkeit der Bäume langfristig bestehen müssen. Im Rahmen der städtebaulichen Erneuerung rund um den KÖ-Bogen, bei der Promenaden und öffentliche Plätze neu gestaltet wurden, verfolgte das Konzept für die Straßenbepflanzung ein praxisorientiertes und zukunftsgerichtetes Ziel: Neue Bäume sollten in verdichtetem, leitungsintensivem Untergrund etabliert werden, ohne die hochwertige Pflasterung zu beeinträchtigen, und gleichzeitig als sichtbarer Beitrag zur Klimaanpassung im Stadtzentrum wirken.
Im Herzen Düsseldorfs verankert das Ensemble des KÖ-Bogens die Stadtsilhouette mit einem innovativen, mit LEED-Platin ausgezeichneten Architekturkonzept. Der Name „KÖ-Bogen“ (Kö-Arc) verweist auf den Bogen vom Hofgarten zur Königsallee, die liebevoll als „die Kö“ bekannt ist.
In diesem Kontext kombinierte das Planungsteam die Oberflächenerneuerung mit technisch ausgelegten Baumgruben, damit sich die Wurzeln robust unter der befestigten Oberfläche entwickeln können – für optimales Kronenwachstum und langfristige Vitalität – während der Straßenraum zugleich sauber, begehbar und dauerhaft schadensfrei bleibt. Die Projektziele umfassten darüber hinaus gebäudeintegrierte Begrünungsmaßnahmen innerhalb des Ensembles (darunter begrünte Dächer und gestaltete Vorplätze); die Straßenbepflanzung wurde als Teil dieses Gesamtkonzepts betrachtet, um Vegetation zu integrieren und Regenwasser innerhalb der innerstädtischen Struktur zu bewirtschaften.
Um jungen Bäumen ein geeignetes Wurzelumfeld unter befestigten Flächen zu bieten, setzte das Team ein strukturelles Wurzelkammersystem (StrataCell) in Kombination mit RootDirector und RootRain ArborVent ein. Diese Komponenten lösen gemeinsam die zentralen Konflikte urbaner Baumpflanzung: Das Wurzelkammersystem schafft ein zusammenhängendes, unverdichtetes Bodenvolumen unter der Oberfläche; der RootDirector lenkt oberflächennahe Wurzeln nach unten und weg von der Pflasterung, um zukünftige Aufwölbungen zu vermeiden; und der ArborVent gewährleistet stabile, verkehrslastfähige Einläufe, die Wasser und Sauerstoff direkt in die Wurzelzone leiten – entscheidend in Bereichen, in denen Böden unter Pflasterungen häufig anaerob werden.
Das Ziel war es, die unterirdischen Bedingungen so zu gestalten, dass der sichtbare Stadtraum sein hochwertiges Erscheinungsbild behält, während die Bäume stabile Wurzelarchitekturen entwickeln und trotz verdichteter Umgebung Luft und Feuchtigkeit erreichen können – sodass sie gedeihen und einen lebendigen grünen Kontrast zu Pflasterflächen und moderner Architektur bilden. In einer repräsentativen Lage wie dem KÖ-Bogen bietet diese Kombination aus tragfähigem Wurzelvolumen, Wurzelführung und direkter Belüftung/Bewässerung eine verlässliche Grundlage für die erfolgreiche Etablierung ohne Oberflächenkonflikte.
Die Maßnahmen am KÖ-Bogen haben großzügige Promenaden und Plätze geschaffen, die sich als durchgängig gestaltete Flächen präsentieren – doch unterhalb der Pflasterung finden die Bäume optimale Wachstumsbedingungen vor. Das strukturierte Baumgrubendesign schützt die hochwertigen Oberflächen vor Wurzeldruck, während die Belüftungs- und Bewässerungsstrategie die Bodengesundheit unter befestigten Flächen unterstützt. Dadurch können die Bäume urbanem Stress und Hitze besser standhalten – ein zunehmend wichtiger Faktor angesichts klimawandelbedingter Wetterextreme.
Zusammen mit der gebäudeintegrierten Begrünung des Ensembles – ausgedehnte Dachgärten und ein gestalteter Vorplatz über der Tiefgarage – trägt die Straßenbepflanzung zu einem erkennbar grüneren Stadtzentrum bei, im Einklang mit Düsseldorfs Ziel, Vegetation und hydrologische Funktionen stärker in die städtische Struktur zu integrieren. Das Ergebnis ist ein öffentlich sichtbares Projekt, das Bäume als Infrastruktur behandelt – technisch präzise umgesetzt an einem der repräsentativsten Orte der Stadt, konzipiert für dauerhafte ökologische und städtebauliche Wirkung.